Am Jahresanfang habe ich mich entschlossen den Plattensee in jedem Fall mit dem Fahrrad zu umrunden. Manche meiner Freunde waren begeistert, andere wollten mich davon abraten. Die, die sich dazu entschlossen hatten und ich vereinbarten sofort mit den Vorbereitungen zu beginnen, sobald die winterlichen Fröste verschwinden, da es sich doch um 206 Kilometer an einem Stück handelt. Um es nicht zu übertreiben, entschlossen wir uns diese Rundfahrt im Sommer durchzuführen, um anschließend nachmittags am Strand sich ausruhen zu können.

Wie haben wir uns auf die Tour vorbereitet?

Wir haben uns vorgestellt einen auf uns allen angepassten Trainingsplan zu entwerfen, damit keiner am nächsten Tag am Arbeitsplatz vor Müdigkeit einschläft.

Wir warteten nur auf ein besseres Wetter, das tatsächlich auch Mitte März kam. Es stimmt, die Temperaturen waren sogar tagsüber noch frisch, aber nachmittags, als wir uns nach der Arbeit auf einem Parkplatz versammelten, war die Lufttemperatur doch sehr akzeptabel. Stolz präsentierte ich mein kürzlich neu gekauftes Fahrrad-T-Shirt, das nicht nur mein Oberkörper spannte, sondern auch zur größten Freude meiner Kumpel mein Bierbauch ebenfalls schön zum Vorschein brachte. Die Fahrradhose wurde anschließend zum Sahnehäubchen. Nachdem meine Freunde sich köstlich über mein Aussehen amüsiert hatten, schätzten wir die ersten 5 km genug als Vorgeschmack auf unser großes Abenteuer.
 Reflux und Fahrradfahren

Bevor wir unsere Fahrräder schnappten, machte ich ein paar Dehnübungen und versuchte mich runter zu bücken, um meine brandneuen Fahrradschuhe mit den Fingerspitzen zu erreichen. Unnötig zu beschreiben, welchen Effekt dieser Versuch auf meine „sehr guten Freunde” auslöste. Die jenigen die schon auf ihr Fahrrad saßen und meine Aufwärmübungen erblickten, krümmten sich schief samt Fahrrad.

Nachdem jeder sich gut ausgelacht hatte, setzten wir uns auf unseren Sattel und starteten aus der Stadt zu unserem festgelegten Ziel. Kaum aus der Stadt gefahren, fühlte ich mich immer schlechter, bekam ein Völlegefühl wie wenn ich vorm Fahrradfahren mich vollgefressen hätte, und dachte mein Trikot würde dabei zerreißen.

Ein beginnender Reflux

Hätte ich das Wissen als jetziger „erfahrener Refluxer” früher gehabt, hätte ich sicher viele Sachen anders gemacht. Nicht nur mit einer halben Stunde Verspätung kam ich an unserem ausgewählten Treffpunkt an, sondern fühlte ich mich so schlecht, dass ich vollkommen erschöpft im Restaurant auf dem Sessel fiel. Meine Freunde fragten besorgt, ob mit mir alles in Ordnung sei und ernsthaft überlegen sollte, ob ich die Rückfahrt wirklich mit dem Fahrrad durchführen möchte.

Fahrradtour-Pause

Ich musste wahrlich mit meiner ganzen restlichen Energie und einem sauren Geschmack im Mund mich auf meinem Fahrrad zwingen, und mit der Hilfe zwei guter Freunde fuhr ich letztendlich irgendwie nach Hause.

Nach einer schnellen Dusche fiel ich ins Bett, aber damit war mein Leiden nicht beendet. Mitten in der Nacht wachte ich auf mit einem sehr bitteren, beißenden Kratzen in der Kehle, und fühlte gleichzeitig ein sehr bitterer Geschmack im Mund.

Wie stellte sich heraus, dass ich Reflux habe?

Am nächsten Tag, mein Hausarzt wusste sofort die Antwort auf meine Probleme, nachdem er sich meine Beschwerde angehört hatte. Es war einfach Reflux. Zuerst beobachtete ich ihn ganz verwirrt, dann erinnerte ich mich sofort an die gestrigen Fehler, die ich begangen hatte.

Erstens die zu enge Sportbekleidung, die unglücklicherweise mein Bauch einengte.

Zweitens, der Arzt meinte, die Körperhaltung beim Fahrradfahren erzeugt einen Druck auf dem Magen, der es dem Schließmuskel erschwert die Magensäure zurückzuhalten, was ein brennendes Gefühl in der unteren Speiseröhre verursacht.

Drittens, eine Stunde vor dem Radfahren hatte ich noch drei Kohlrouladen gegessen, was nicht ideal war, da wie der Arzt sagte, der Zeitpunkt der Mahlzeit vor dem Training sehr wichtig sei und vorzugsweise 2-3 Stunden davor stattfinden sollte. So kann man den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre effektiver verhindern.

ärztliche Untersuchung wegen Refluxsymptome

Aber um jeden Zweifel ausschließen zu können, schickte er mich zur Gastroenterologie, wo nach einer durchgeführten Gastroskopie bei mir ein Magenreflux festgestellt wurde.

Der Gastroenterologe meint, dass ich weiter Rad fahren kann, sollte aber anstelle eines Mountainbikes ein Stadtfahrrad kaufen, das den Vorteil besitzt, dass man gerade auf das Rad sitzt und so kein Druck auf den Magen entsteht, wobei der Schließmuskel die Magensäure zurückfließen lässt und so ein brennendes Gefühl in der Speiseröhre verursacht.

Es ist also nicht notwendig das Radfahren und die Rundfahrt um den Plattensee aufzugeben, obwohl ich noch nicht in der Lage bin längere Strecken zu fahren, meine Antiacidatabletten regelmäßig einnehme und mich von den fetthaltigen, schwer verdaulichen Malzeiten Abstand genommen habe.

Rad fahren- aufrechte Haltung

Plattensee, Achtung wir kommen!

So habe ich beschlossen, um meine Freunde die Erfüllung ihrer Pläne nicht zu behindern, das Handtuch zu werfen. Sie nahmen natürlich schweren Herzens meinen Schritt zur Kenntnis, aber verstanden auch diese Entscheidung. Damit ich mich nicht völlig nutzlos fühle, fanden sie den idealen Job für mich. Ich sollte sie mit dem Auto folgen, ihren Krempel mitnehmen, und das gut gekühlte Bier bei jeder Verpflegungsstelle bereithalten. Was für mich, als refluxerkrankter auszuschließen ist, aber ein gut gekühltes Bier am Abend wird mich doch nicht schaden.

Fahrradtour-Erfrischung

Es stimmt, dass ich meinen sommerlichen Plattensee Abenteuer anders geplant hatte, aber ich wollte mir meine gute Laune nicht verderben lassen. Ich habe jetzt schon begonnen einzupacken, als Erstes das neulich im Internet gekaufte Refluxkissen. Denn selbst wenn wir im Freien schlafen, setze ich das Kissen im Schlafsack rein. So verbringe ich meine Nächte in aller Ruhe und werde nicht mehr von der hochfließenden, brennenden Magensäure geweckt.

Weitere Informationen über das Refluxkissen erhalten Sie hier.

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